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04. Mai 2021 | Corporate Blogging

Warum Theodor Fontane kein guter Blogger gewesen wäre – und wie Sie Ihre Artikel attraktiver machen

Heute möchte ich Ihnen ein paar Tipps an die Hand geben, wie Sie bessere Blogartikel schreiben. Und wie Sie die Synonyme und neuen Worte einsetzen sollten, die bei Ihrer andauernden Schatzsuche zu Tage kommen.

Die 10 Tipps für optimale Blogbeiträge haben wir in zwei Teile aufgeteilt, damit es für Sie nicht zu viel auf einmal wird.

10 Tipps für hervorragende Blogposts – Teil 1

1. Bitte keine Mammutsätze

Es gibt einige literarisch hochgelobte Schriftsteller, die sich nicht als Unternehmensblogger geeignet hätten. Ich denke da mit Schrecken an einer unserer Lektüren im Deutschunterricht zurück: Irrungen, Wirrungen von Theodor Fontane. Als Erinnerung, hier die ersten zwei Sätze des Werkes:

An dem Schnittpunkte von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße, schräg gegenüber dem „Zoologischen“, befand sich in der Mitte der siebziger Jahre noch eine große, feldeinwärts sich erstreckende Gärtnerei, deren kleines, dreifenstriges, in einem Vorgärtchen um etwa hundert Schritte zurückgelegenes Wohnhaus, trotz aller Kleinheit und Zurückgezogenheit, von der vorübergehenden Straße her sehr wohl erkannt werden konnte. Was aber sonst noch zu dem Gesamtgewese der Gärtnerei gehörte, ja die recht eigentliche Hauptsache derselben ausmachte, war durch eben dies kleine Wohnhaus wie durch eine Kulisse versteckt, und nur ein rot- und grüngestrichenes Holztürmchen mit einem halb weggebrochenen Zifferblatt unter der Turmspitze (von Uhr selbst keine Rede) ließ vermuten, daß hinter dieser Kulisse noch etwas anderes verborgen sein müsse, welche Vermutung denn auch in einer von Zeit zu Zeit aufsteigenden, das Türmchen umschwärmenden Taubenschar und mehr noch in einem gelegentlichen Hundegeblaff ihre Bestätigung fand.

Damals wie heute brauche ich zwei oder drei Anläufe, um in den Leserhythmus zukommen. Und dann muss ich mich doch sehr konzentrieren, möchte ich alles in einem Zug verstehen. Ich vermute, Ihnen geht es da ähnlich.

Bitte machen Sie das Beispiel oben auf Ihrem Unternehmensblog nicht nach!

Blogs gehören nunmal zum Social Web. Das bedeutet unter anderem, dass sie entweder am Computer oder aber oft auch über Smartphones oder Tablets gelesen werden. Hier kann man nicht mit einem Stift die Zeilen verfolgen und ggf. Stichpunkte machen oder Sätze zusammenfassen. Die Informationen müssen einfach zu konsumieren sein.

Verpacken Sie Ihre Informationen in kürzere Sätze, werden Sie genau den Effekt erzielen.

Allerdings sollten Sie auch nicht ins Gegenbeispiel verfallen und nur kurze Hauptsätze zur Kommunikation nutzen. Auch dieser Stakkato-Stil ist auf Dauer anstrengend zu lesen und zu verstehen, außerdem erinnert er sehr an die Boulevard-Presse.

Keine langen Sätze. Kurze Sätze. Aber nicht zu kurze Sätze…. Wie lang sollte ein Satz denn sein, damit der gesamte Text optimal zu lesen ist? Dazu gibt es wahrscheinlich so viele Meinungen, wie es Blogger gibt. Ein allgemeiner Mittelwert beläuft sich zwischen 12 und 15 Worten.

2 Sie wollen belehren, nicht betroffen machen

Darum sollten Sie Ihre Sätze aktiv formulieren, wo es nur geht. Das Passiv ist die sogenannte „Leideform“: Jemand oder ein Ding erleidet etwas. Und das macht denjenigen wiederum zum Zuschauer der Geschehnisse.

Vergleichen Sie mal die folgenden Sätze miteinander:

Vielen Dank für Ihr Interesse, die Formulare werden Ihnen in den nächsten Tagen per Post zugeschickt. Die Auftragsnummer muss in der oberen rechen Ecke jeder Seite eingetragen werden.

Gegen

Vielen Dank für Ihr Interesse, wir schicken Ihnen die Formulare in den nächsten Tagen zu. Bitte schreiben Sie Ihre Auftragsnummer auf jedem Blatt in die rechte obere Ecke.

Die aktiven Sätze wirken lebendiger und fordern den Leser gleichzeitig auf etwas zu tun, sobald die Formulare angekommen sind. Das gibt Ihrem Publikum nicht automatisch dieses „leide-Gefühl“.

Sie können Ihre Blogbeiträge auch noch verbessern, indem Sie Ihr Publikum direkt ansprechen. Das erhöht den Effekt der aktiven Sprache.

3. Benutzen Sie Adjektive mit Vorsicht

Sicher, Sie sollen im Ihre Blogartikel im besten Fall so schreiben, wie Sie sprechen. Aber ganz streng betrachtet, sind manche Adjektive überflüssig und andere logisch nicht hundertprozentig passend.

Ein „endgültiges Ergebnis“ vermittelt – logisch betrachtet – den Eindruck, dass ein Ergebnis nicht endgültig ist. Dabei ist es laut Duden „Folge einer Anstrengung, Unterlassung; Resultat“. „Hohe Berge“ ist im Endeffekt eine überflüssige Wiederholung, wenn ein Berg nicht hoch wäre, wäre es ein Hügel.

Allerdings gibt es zwei Arten von Adjektiven die Sie nutzen sollten, wenn Sie besser bloggen möchten:

  • Adjektive, die einen Unterschied herausstellen: Der grüne Button funktioniert besser (im Gegensatz zum blauen).
  • überraschende Adjektive: anstatt die üblichen Kombinationen zu nutzen, können Sie bei Ihrem Publikum ab und an mal für eine Überraschung sorgen. Die beißende Kälte könnte würde bspw. zur nagenden Kälte.

Zum Thema Adjektive – und zum bewussten Einsatz von Adjektiven – gab es in der TextArt 3/2015 eine nette Geschichte:

Der frühere französische Ministerpräsident und Zeitungs-Chefredakteur Georges Clemenceau soll, einer Anekdote zufolge, einem neuen Redakteur folgendes gesagt haben: „Bevor Sie ein Adjektiv schreiben, kommen Sie zu mir in den dritten Stock und fragen, ob es nötig ist.“

4. Bitte kein Synonym-Overload

Im letzten Beitrag habe ich für Synonyme und einen erweiterten Wortschatz plädiert. Und ich bin der Meinung, dass es wichtig ist anstatt Blogpost auch -artikel oder -beitrag sagen zu können.

Trotzdem sollten Sie natürlich aufpassen, dass das Ersatzwort den Sinn des Originals so genau widerspiegelt wie möglich. Sonst geht den Lesern irgendwann das Thema verloren.

5. Auch Verben machen Ihre Texte aktiver

Bei besseren Texten für Ihren Blog sollten Sie auch darauf achten, ob Sie zum Verbal- oder Nominalstil tendieren.

Der Nominalstil zeichnet sich dadurch aus, dass das Gewicht der Sätze auf den Substantiven liegt; das passiert unter anderen durch häufiges Substantivieren. Texte in diesem Stil klingen statisch und trocken – eher so als würden Sie einen Behördentext schreiben, als einen Blogpost.

Mit dem Verbalstil verleihen Sie Ihren Beiträgen mehr Vitalität, da auch sie dazu führen, dass Ihr Text aktiver gestaltet ist.

Können Sie alle diese Tipps verinnerlichen und entsprechend umsetzen, sollte es für Sie kein Problem sein, Ihre Leser zu fesseln. Zu Beginn kann es natürlich passieren, dass Sie für’s Schreiben länger brauchen. Oder gar Hemmungen haben, Ihre Gedanken aufzuschreiben.

Lassen Sie sich gesagt sein: Sie müssen nicht alles auf einmal können.

Und: im Internet ist nichts in Stein gemeißelt.
Sie können ältere Artikel problemlos optimieren, sodass sie bspw. aktiver formuliert sind.

Im zweiten Teil gibt es von uns dann Tipp 6 – 10 für besseres Bloggen, dabei wird es gehen um:

  • Gute und schlechte Verben
  • Die Nutzung von Fremdwörtern
  • Floskeln und Phrasen
  • konkrete und abstrakte Informationen
  • unterhaltsame Überschriften
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